25.12.2014 – Letzter Auftritt Männerchor


gruppenfoto20100406

Am 25.12.2014 beim Weihnachtsgottesdienst war der (vorläufig) letzte öffentliche Auftritt unseres Männerchors, der nach 142 Jahren seine chorischen Aktivitäten einstellen musste.
Alters- und krankheitsbedingte Sängerausfälle, bei fehlenden Neuzugängen, machten eine Planung zukünftiger Auftritte unmöglich. Trotz diverser Werbeaktivitäten in den letzten Jahren, konnten nur wenige Neueintritte verzeichnet werden.
Pfarrer Wache bedankte sich im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Massebach-Massenbachhausen bei den Sängern der „Eintracht“ 1873 Massenbach e.V. für ihr langjähriges Engagement und auch dafür, dass sie als Ort für den Abschiedsauftritt die Georgs-Kirche gewählt haben. Er hoffe, dass wie auch bei manchen anderen Gesangsgruppen, nach dem Abschiedskonzert doch weitere Auftritte folgen.
Für Chorleiterin Irma Stolz fand er auch Worte des Dankes und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

1990


Das 120jährige Jubiläum im Jahre 1993 zeigte wiederum, dass unser Verein eng in die örtliche Gemeinschaft eingebunden ist: Es wurde am Samstagabend, den 12. Juni, mit einem bunten Dorfabend eröffnet, an dessen Gestaltung sich alle örtlichen Vereine beteiligten. Das sonntägliche Leintal-Chorfest wurde ein eindrucksvoller Beweis für die Freude am Chorgesang und dessen Entwicklung in den beteiligten Vereinen, der sich besonders in den Vorträgen der Kinderchöre beim Freundschaftssingen am Nachmittag manifestierte.

Einmal mehr zeigte sich auch, dass unser Chor sich unter der Leitung seines seit 1987 im Amt befindlichen Dirigenten Edmund Maier weiterentwickelt hat und mit seinen Liedvorträgen wie schon bei zahlreichen Anlässen zuvor zu gefallen wußte.

Nun wird bereits das 125jährige Vereinsjubiläum begangen. Und da sei auch an dieser Stelle all jenen gedankt, den Vorständen, Dirigenten, Funktionsträgern und den vielen im Interesse des Vereins aktiv gewordenen Mitgliedern, die sich immer wieder dem Verein zur Verfügung stellten und mit Umsicht, Tatkraft und Entschlossenheit, aber auch mit Verständnis und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, den Verein durch die 125 Jahre seines Bestehens führten und manch schwierige Situation zu überwinden halfen. Ein Dank gebührt aber auch den Familienangehörigen der aktiven Sänger für ihre Toleranz und ihre vielfältige Mithilfe und Unterstützung.

Unter solchen Voraussetzungen, wenn ihm seine Sänger und Mitglieder die Treue halten, kann der Verein auch in den kommenden Jahren erfolgreich weiterbestehen. Aber dazu ist es auch erforderlich, dass sich junge Menschen der Sängersache verpflichtet fühlen und aktive Mitglieder des Vereins werden.

Dabei möge auch weiterhin das Leitmotiv “EINTRACHT” sein!

1975


Nachdem er 28 Jahre lang, mit nur einer kurzen Unterbrechung, das musikalische Wirken des Vereins geprägt hatte, übergab Ludwig Dörr im Jahre 1976 den Dirigentenstab an Realoberlehrer E. Bechdolf, der während der nächsten zehn Jahre das Amt des Dirigenten ausübte.

Auch die weiteren Jubiläen zum 110jährigen und 120jährigen Bestehen waren Höhepunkte in der Vereinsgeschichte. Die enge Verbundenheit mit den übrigen Leintal-Chören zeigte sich in der Verknüpfung der Vereinsjubiläen mit der Ausrichtung des Leintal-Chorfestes.

Das 110jährige Vereinsjubiläum wurde am Samstag, dem 4. Juni 1983, mit einem Festabend in der Mehrzweckhalle eröffnet, bei dem die freundschaftlich verbundenen Vereine aus Fürfeld, Gemmingen, Treschklingen, Stebbach und Elsenz mitwirkten, und der mit Tanz und gemütlichem Beisammensein ausklang. Der Sonntag stand dann im Zeichen des Leintal-Chorfestes. Nach einem ökumenischen Gottesdienst folgte das Chorkonzert der Leintal-Chöre. Das Nachmittagsprogramm eröffnete ein Festzug der Leintalvereine durch den Ort unter Mitwirkung der Musikkapellen aus Massenbachhausen und Schwaigern, dem sich das Freundschaftssingen anschloss. Den Abschluss bildete eine Dorfabend, der von den örtlichen Vereinen gestaltet wurde. Das Fest klang montags mit einem Familiennachmittag und einem gemütlichen Beisammensein am Abend aus.

1960


 

1961 war es wiederum ein Sängerfest der Leintal-Sängervereinigung, das zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte werden sollte. Obwohl es als Regenfest in die Annalen einging, wurde es zu einem großen Erfolg nicht nur was den organisatorischen Ablauf betrifft. Über die Qualität der dargebotenen Lieder war in der Heilbronner Stimme nachzulesen: “Das alljährliche stattfindende Konzertsingen der neun Leintalvereine war der musikalische Höhepunkt des Festes. Neben dem Eröffnungschor des gastgebenden Vereins wurden auch von den anderen Chören gesangliche Delikatessen geboten, die selbst Musikexperten überraschten. Es ist hier die Stelle, ein besonderes Lob der Zuhörer an die Vereine und Dirigenten weiterzugeben.”

 

Bereits im Jahre 1966 richtete der Verein wieder ein Leintal-Sängerfest aus. Dem Verein wurde hierzu die neu errichtete Werkshalle des Betonwerkes Harr zur Verfügung gestellt. Diesmal wetterunabhängiger, nahm auch dieses Sängertreffen einen erfolgreichen Verlauf. Die drei festlichen Tage, die ganz im Zeichen des Chorgesanges standen, bildeten einen Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Ortes. Bereits traditionell schloss sich an das Sängerfest in Massenbach ein Kinderfest an. Ein Festzug bildete den Auftakt, dem fröhliche Wettkämpfe und ein buntes Programm der Schuljugend auf dem Festgelände folgten. Alt und Jung freuten sich gleichermaßen an diesem geselligen Treiben.

Nachdem eine alte Festschrift aufgefunden wurde, die als Gründungsjahr unseres Vereins “1873” bestätigte und in dem Kirchenbuch des Pfarramtes in Massenbach unter diesem Datum ebenfalls ein Hinweis auf das Bestehen eines Gesangvereins auffindbar war, wurde uns vom schwäbischen Sängerbund gestattet, als Gründungsjahr das Jahr 1873 zu führen.

 

Nach intensiven Vorbereitungen durfte man dann im Jahr 1973 dann das 100-jährige Vereinsjubiläum feiern; ein besonderes Fest für jeden Verein. 100 Jahre Sängerkameradschaft lagen hinter dem Verein. Jahre voller Arbeit, Jahre voll Erfolg, aber auch Jahre schwerster Kriegs- und Nachkriegszeiten. Verbunden war dieses Jubelfest mit dem Gausängerfest des Zabergäu-Sängerbundes. Im großen Festzelt beim Sportplatz war über die Festtage der Chorgesang das beherrschende Element. Er wurde vorgetragen von einer Vielzahl von Sängern aus dem ganzen Zabergäu und dem Leintal, die sich an diesem Festwochenende in Massenbach ein Stelldichein gaben.

Die ganze Bevölkerung nahm regen Anteil an diesem Jubiläum. Straßen und Häuser waren festlich geschmückt und herausgeputzt. Beim Festakt würdigten viele Gratulanten die Arbeit des Vereins als einen ‘Motor’ der Gemeinde und wünschten ihm für die Zukunft alles Gute.

Höhepunkt des Festes war zweifellos die Überreichung der Zelterplakette für besondere Verdienste um das deutsche Lied und den Chorgesang im Namen des Bundespräsidenten.

1945


Leider brachte der Ausbruch des 2. Weltkrieges eine erneute Unterbrechung der Vereinsarbeit und, schlimmer noch, den Verlust einiger treuer Sängerkameraden.

 

Doch auch dieser Tiefpunkt wurde überwunden. Am 14. Februar 1948 trafen sich Vereinsmitglieder, die sich der Sängersache verpflichtet fühlten, und setzten mit zunächst 21 aktiven Sängern die Vereinsarbeit fort. Neuer Chorleiter wurde Ludwig Dörr, der dem Verein lange Jahre treue Dienste leisten sollte.

Bereits im Jahre 1951 wurde dem Verein die Ausrichtung des 1. Sängerfestes der nach dem Kriege wiederentstandenen Leintal-Sängervereinigung übertragen. Unter der Überschrift “Sänger belebten das Leintal mit ihrem Fest” berichtete hierzu die Heilbronner Stimme:

“Anlässlich der Maifeier des Männergesangvereins ‘Eintracht’ Massenbach trat die neu geschaffene Leintal-Sängervereinigung mit den Vereinen aus Massenbach, Massenbachhausen, Schluchtern, Stetten a.H., Kleingartach, Niederhofen, Großgartach und Schwaigern mit einem Konzertsingen erstmals an die Öffentlichkeit.

 

Das war kein Sängerfest mit dem sonst üblichen Bratwurstdunst, es war ein künstlerisch durchaus wertvolles Konzert, in dem die Vereine ausgewähltes Liedgut der zahlreichen Hörerschar zu Gehör brachten und so bekundeten, dass in ihren Reihen das deutsche Lied eine gute Pflegestätte gefunden hat. Mittags bewegte sich ein farbenprächtiger Festzug mit Reitern, Festwagen, Ehrenjungfrauen und beteiligten Vereinen zum Festplatz, für den das alte Schloss einen würdigen Hintergrund bildete. Dort begrüßte der Vorstand des festgebenden Vereins, Emil Schuster, und der Vorstand der Leintal-Sängervereinigung, Albert Dörr, Ehrengäste und Sängerkameraden.

Auf dem Festplatz brachten dann noch die erschienen acht Gastvereine Einzelchöre zum Vortrag. Dann waren es noch die Massenchöre der Vereinigung unter Rektor Göggelmann und besonders die Beethoven-Hymne ‘Die Himmel rühmen’ durch den Kirchenchor Massenbach, die noch einmal die Hörer gespannt aufhorchen ließen. Dazwischen brachte ein Reigen der Festdamen liebliche Augenweide.”

1925


Der erste Weltkrieg zwang dann für lange Zeit zur Unterbrechung der Vereinstätigkeit.

Doch durch große Anstrengungen aller Sänger konnte man anschließend an die früheren erfolgreichen Jahre anknüpfen und weiter schöne Erfolge bei Preissingen erzielen.

 

Im Jahr 1922 war durch den losen Zusammenschluss mehrerer Gesangvereine des Leintals und Umgebung die Leintal-Sängergruppe entstanden, die alljährlich Sängertage abhielt. Und so konnte unser Verein im Jahr 1923 sein erstes Sängerfest durchführen: Der 2. Leintal-Sängertag fand am Pfingstmontag, dem 21. Mai 1923, im Schloss-Saal in Massenbach statt.
Schon damals trugen diese Sängertage die gleichen Merkmale wie die heutigen Leintal-Sängertreffen: Konzertsingen der Mitgliedsvereine, Gemeinschaftschöre und Freundschaftssingen. Und damals gehörte auch ein Festzug dazu.

Es wurde ein erfolgreicher Tag für die hiesigen Sänger, vermerkt das Protokollbuch, nur “ließ die Inflationszeit keine rechte Stimmung aufkommen”.

Und dass das Inflationsgespenst auch vor den Vereinsfinanzen nicht halt machte, zeigt ein Blick in das Kassenbuch: So schloss das Jahr 1923 mit der unvorstellbar hohen Summe von 1.000.025.030.730,30 Mark und beginnt im Jahr 1924 mit dem Eintrag “alter Kassenbestand in Goldmark 1,-”.

In den folgenden Jahren setzte sich die Aufwärtsentwicklung des Chores fort. Besuche von Sängerfesten in der näheren Umgebung, Ständchen, Ausflüge und Weihnachtsfeiern bildeten das Jahresprogramm. Beim Preissingen trat man inzwischen erfolgreich in der Stufe “Kunstgesang” auf und konnte viele Ehrenpreise erringen. Dies war nicht zuletzt das Verdienst von Vorstand Julius Scherer und von Hauptlehrer Mayer, der den Verein über 12 Jahre musikalisch leitete. Sie verstanden es immer wieder, dem Chor neue Impulse zu geben.

 

Einen vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung bildete das Sängerfest mit Fahnenweihe im Jahre 1930. Dass dieses Fest unter Anteilnahme der gesamten Dorfgemeinschaft gefeiert wurde, dokumentiert ein Auszug aus den Eintragungen des Schriftführers Wilhelm Wagner in das Protokollbuch:
“Der Festtag ist angebrochen. Herrlicher Sonnenschein strahlt vom Morgenhimmel hernieder. … In vollem Festschmuck prangte unser kleines Dorf. Keine Mühen und keine Kosten wurden von den Einwohnern gescheut, um den zu erwartenden Gästen unser Dorf im schönsten Festschmuck zu zeigen; und wahrlich es ist gelungen. … Standen doch rechts und links an der Straße Hunderte von Birken . Von Haus zu Haus zogen sich Girlanden und Schnüre mit bunten Fähnchen und Wimpeln, so dass die Straße einem Triumphbogen glich.”

Und nach einer begeisternden Schilderung des gelungenen Ablaufes dieses Festtages mit der Fahnenweihe als Höhepunkt endet der Eintrag mit den Worten: “Der Verein selbst und beinahe die gesamte Einwohnerschaft waren bis zur späten Nachtstunde in fröhlicher Stimmung auf dem Festplatz, wo die Musikkapelle unermüdlich ihre Weisen erklingen ließ.”
Wie auch in späteren Jahren schloss sich an die Festtage ein Kinderfest an, zu dem ein Festzug den Auftakt bildete.

Wie sehr der Verein damals in das Ortsgeschehen einbezogen war, zeigte sich darin, dass kaum ein örtliches Ereignis ohne gesangliche Darbietung denkbar war: Sei es ein Ständchen zur Hochzeit, zur Amtseinführung eines Bürgermeisters oder Lehrers, sei es der Grabgesang, immer wurde der Männerchor um Mitwirkung gebeten. Auch die Gemeinde und die übrigen Vereine traten oft mit Sangeswünschen an den Verein heran.

Daraus hat sich eine umfassende kulturelle Aufgabe für den Verein ergeben, und er stellte sich stets gerne der Allgemeinheit, der Dorfgemeinschaft, zur Verfügung. Diese Tradition hat sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt.

1900


Im Januar 1905 kam es dann zu einer Neubelebung des Vereins. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 8. Januar 1905 nahmen einige junge Männer die Vereinsführung in die Hand. Die neue Vereinsleitung setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorstand

2. Vorstand

1. Schriftführer 

2. Schriftführer

Kassier

Christian Zaiser

Gustav Boger

Albert Dörr

Karl Wagner

Gottlob Köhler

 

Der Verein erhielt auch einen neuen Namen, der für die Mitglieder verpflichtend war, und nennt sich seit diesem Zeitpunkt
“Eintracht Massenbach”

Dass man mit neuem Elan und Schwung bei der Sache war, ist daraus zu ersehen, dass noch im Monat Januar 1905 insgesamt 13 Singstunden abgehalten wurden, um die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Auftreten in der Öffentlichkeit zu schaffen.

Allerdings standen die ersten Dirigenten, die Lehrer Lutzeier und Heidinger, jeweils nur ein Jahr zur Verfügung, so dass mit den jungen ungeübten Sängern keine kontinuierliche Aufbauarbeit geleistet werden konnte. Doch bereits unter der Stabführung des Lehrers Alt konnten im Jahr 1908 laut Protokoll gelungene Abendunterhaltungen veranstaltet werden. Und ab 1910 beteiligte sich der Verein mit sehr gutem Erfolg bei Sängerfesten mit Preissingen, zu denen man mit Pferdefuhrwerken hinfuhr.

1873 Gründung


Der erste urkundliche Hinweis auf einen Gesangverein in Massenbach findet sich als Eintrag im Evangelischen Kirchenbuch des Pfarramtes Massenbach im Februar 1873.

 

Das Gründungsjahr 1873 wurde auch in einer alten Festschrift bestätigt, in der als noch lebende Gründungsmitglieder folgende Personen aufgeführt sind:

Johann Essig I, Johann Essig II, Wilhelm Funk, Karl Sehnig und Philipp Schuster.

Dieser alten Festschrift ist aber ebenfalls zu entnehmen, dass bereits früher ein Gesangverein in Massenbach bestanden haben muss: “…Von dem ersten Gesangverein wissen die ältesten Männer nur noch zu sagen, dass er sich anfangs der 60er Jahre auflöste…”.

Als erster Leiter und Dirigent diente dem Verein viele Jahre Hauptlehrer Walz, der sich auch auf vielen anderen Gebieten um die Gemeinde Massenbach Verdienste erworben hat